Fennsee

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Gewässer- und Problembeschreibung:
Der Fennsee ist ein innerstädtisches Stillgewässer im Berliner Bezirk Wilmersdorf. Er hat eine schlauchartige Form. Seine Breite liegt bei 35 m und seine Länge bei 650 m. Insgesamt hat er eine Fläche von ca. 21.000 m2. Aus einem undichten Rohrsystem gelangte über Jahre Abwasser in den Fennsee. Außerdem diente der Fennsee als Vorflut für die Straßenentwässerung.

Der dichte Baumbestand an der Uferlinie hat den See stark verschattet. Durch diesen Baumbestand gelangten im Herbst große Laubmengen in den Wasserkörper. Auf Grund seiner innerstädtischen Lage diente der Wasserkörper häufig zur illegalen Entsorgung von Sperrmüll.

Vor der Sanierung stand der Fennsee jeden Sommer vor dem Kollaps. Besonders die starke Schwefelwasserstoffbildung führte dazu, dass die umliegenden Flächen zur Naherholung nur noch eingeschränkt genutzt werden konnten.

Die Lösung:
Gemäß unserer Sanierungsempfehlung wurde im ersten Sanierungsschritt die Einleitung von Abwasser in den Fennsee verhindert. Das Abwasser ist einer Kläranlage zugeführt worden, anstatt in das Gewässer zufließen.

Anschließend erfolgten die Reparatur und die Inbetriebnahme der vorhandenen Sedimentations- und Dükeranlage. Mit dieser Anlage wird das Vorflutwasser von der Straßenentwässerung erfasst, danach zum Teil gereinigt und um den Fennsee herum geleitet. Durch diese Maßnahme gelang es, dass nur noch so viel vorgereinigtes Wasser in den Fennsee fließen konnte, wie für die Wasserhaltung erforderlich war.

Durch einen starken Baumrückschnitt ließ sich ferner erreichen, dass der jährliche Laubeintrag minimiert werden konnte.

Zu den limnologischen Sanierungsmaßnahmen zählten folgende Arbeitsschritte:

– Beräumung der Gewässersohle von Sperrmüll, Totholz und Laub.

– Teilentschlammung der Gewässersohle bis zu einer maximalen Tiefe von 3 m.

– Einbringung von Calciumnitrat in die verbliebenden Sedimente. Mit Hilfe des Sauerstoffs, der im Calciumnitrat chemisch gebunden ist, konnte erreicht werden, dass organische Sedimentanteile durch aerobe Prozesse mineralisiert wurden.

– Einbringung einer Eisenhydroxid-Suspension zur Bindung von gelöstem Phosphat und Schwefelwasserstoff.

Nach dieser Sanierungsmaßnahme sind bis heute die limnologischen Verhältnisse im Fennsee stabil, so dass nur noch pflegerische Maßnahmen erforderlich sind, um die Gewässergüte zu erhalten.

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